Hier findet sich eine Übersicht über an der RUB durchgeführte Digital Humanities Projekte, die bereits beendet wurden.
Dexter – Ein Sprachassistenzsystem als Interaktionssystem für Pflege und Patient:in
Laufzeit: 2021-2023
Keywords
Daten, Smart Speaker, Pflege, E-Health, qualitative Forschung
Mitarbeitende
Prof. Dr. Sebastian Merkel
Henrike Langer, MA
Beschreibung
Die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern und der stationären Altenpflege sind zunehmend von Arbeitsverdichtung und hohen körperlichen und psychischen Anforderungen geprägt. Die Gründe für die hohe Arbeitsbelastung und -verdichtung im Pflegesektor sind vielfältig. Dazu gehören u.a. ineffiziente Kommunikationswege und steigender Dokumentationsaufwand. Für die Entlastung des Pflegepersonals und zur Erhöhung der allgemeinen Versorgungsqualität müssen innovative, einfache und sichere Wege geschaffen werden. Das Vorhaben dexter stellt sich dieser Herausforderung und entwickelt ein System, welches mittels digitaler Sprachassistenten, auch Smart Speaker genannt, Menschen – auch ohne digitales Grundverständnis – unterstützt, intuitiv und barrierearm per Sprache mit den Pflegenden in Notlagen in Kontakt zu treten. Das Ziel ist, dass die zu Pflegenden ihre Bedürfnisse und Probleme über den Smart Speaker dem Pflegepersonal mitteilen können und dieses entsprechend priorisieren und handeln kann. Darüber hinaus unterstützt dexter auch das Pflegepersonal direkt, indem Dokumentationsaufgaben per Sprache erledigt werden können.
sebastian.merkel@rub.de
Webseite
Digitale Methoden in der Philologie: Jedermann digital
Laufzeit: 2023-2023
Keywords
Digitale Editionen, TEI, oXygen, Drama
Mitarbeitende
Julia Jennifer Beine
Beschreibung
Dieses Lehrprojekt ist interdisziplinär konzipiert und richtet sich an alle Studierenden der Fakultät für Philologie. Es bietet eine interdisziplinäre Einführung in Tools und Methoden der Digital Humanities in Theorie und Praxis. Zu diesen zählen beispielsweise die TEI-Auszeichnung von Texten und die quantitative Textanalyse. Zudem wird ein interaktiver Überblick über zentrale Tools und Datenbanken für die philologische Arbeit gegeben.
Die neu erworbenen Kompetenzen werden direkt angewandt. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, selbst eine dramatische Bearbeitung des „Jedermann“-Stoffs gemäß dem TEI-Standard aufzuarbeiten und auszuzeichnen. Der TEI-Standard ist interdisziplinär, lässt sich also auf viele Arten von Texten und Sprachen übertragen. Im Anschluss an die Textaufbereitung wird der Text in die interdisziplinäre DraCor-Infrastruktur eingebunden: https://dracor.org/. Die Studierenden können ihre Arbeit somit zitierfähig veröffentlichen und einen eigenen Beitrag zu einer wichtigen Plattform der Digital Humanities leisten. Außerdem generieren sie neue Datensätze aus dem ausgezeichneten Text und setzen sie in Beziehung zu anderen Texten in der DraCor-Infrastruktur. Sie können so erste Erfahrungen mit sogenannten „Programmable Corpora“ sammeln.
Diese Übung fördert selbstständige studentische Forschung. Zudem erwerben die Studierenden wichtige Kenntnisse im Bereich der Digital Humanities, die ihnen neue Perspektiven für die Arbeiten im weiteren Studienverlauf sowie in benachbarten Disziplinen eröffnen.
Julia.Beine@rub.de
Webseite
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Literaturwissenschaft und Informatik: Transdisziplinäre Beiträge und methodologische Herausforderungen im Zuge einer digitalen Transformation der Wissenschaften
Laufzeit: 2021-2023
Keywords
Transdisziplinarität, Methodenreflexion, Evaluation von digitalen Tools, Literaturwissenschaft, Informatik
Mitarbeitende
Dr. Alexa Lucke
Prof. Dr. Hermann Johannes
Beschreibung
Im Zuge einer viel diskutierten digitalen Transformation im Kontext von Hochschule und Wissenschaft stellt sich zunehmend die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer transdisziplinären Zusammenarbeit von Literaturwissenschaft und Informatik sowie gegebenenfalls neu zu entwickelnden theoretischen Ansätzen, Fragestellungen und Modellen. Die mit Blick auf die Forschungsgegenstände und Methoden sehr unterschiedlichen akademischen Fachdisziplinen werden hier in einen gleichermaßen herausfordernden wie auch gewinnbringenden Dialog gebracht, bei dem die zwischen beiden modernen Disziplinen auftretenden epistemologischen Hindernisse (Gaston Bachelard) die Möglichkeit bieten, die eigenen disziplinären Wissens- und Erkenntnisgrenzen zu überschreiten.
Neben den jeweiligen transdisziplinären Perspektiven, epistemologischen Relationen sowie methodologischen Bedingungen und Differenzen der eigenen und der anderen Wissenschaft treffen hier außerdem zwei höchst differente Wissenschaftskulturen mit jeweils eigenen fachlichen Publikationsstandards und disziplinären Vorgaben aufeinander, die das Buchprojekt in einem spannungsreichen und interessanten Nebeneinander der einzelnen Beiträge dokumentieren möchte. Die digitalen Tools, die bisher in der Literaturwissenschaft zum Einsatz kommen, werden dabei sowohl aus literaturwissenschaftlicher als auch aus Sicht der Informatik vorgestellt und evaluiert. In dieser wechselseitigen Perspektive methodischer und methodologischer Betrachtungen werden die facheigenen Fragestellungen und Interpretationen von Ergebnissen einer grundsätzlichen Überprüfung unterzogen, die möglicherweise zur Revision eigener disziplinärer Standards und Theoriebildungen führt.
Alexa.Lucke@uni-siegen.de
Webseite
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